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©Dr.Liethen
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Noch bis zur Mitte des 19.Jahrhunderts wurden Prothesen mit Menschenzähnen hergestellt. So wurden z.B. auf den Schlachtfeldern der Zeit den Gefallenen von ‘Spezialisten’ die Zähne entfernt, die anschließend in Prothesen verarbeitet wurden. Diese Gebisse wurden ‘Waterloo-Zähne’ genannt, nach der Schlacht von 1815.Erst ca 30 Jahre später wurden Porzellanzähne entwickelt und dieser makabre Brauch damit beendet .

ZahnprotheseMHMBwBAAY0903-1klein

Waterloo-Gebiß für den Oberkiefer.
Veröffentlichung mit freundlicher Erlaubnis des
Militärhistorischen Museums der Bundeswehr in Dresden, in dessen Ausstellung das Gebiß ab 2010 zu sehen sein wird.  Weitere Informationen zu dem Exponat finden Sie auf der Internetseite des Museums unter der Rubrik >Exponat des Monats< / >Exponat des Monats April 2007<
 ©Meier/MHM

Die Zahnmedizin machte nun gewaltige Fortschritte. Der Tretbohrer wurde 1871 durch den Zahnarzt James Beall Morrison entwickelt und damit die Möglichkeit geschaffen, die Zähne einfacher und schmerzloser von Karies  zu befreien und dauerhafter zu erhalten.
Hinzu kam die Betäubung, zuerst mit Lachgas, später mit Opiaten, die der Behandlung viel von ihrem Schrecken nahm und das Röntgen, welches endlich genauere Diagnosen ermöglichte
.

Zahnpaste

Tretbohrer (um 1880)
 © 2006 by AUCTION TEAM BREKER; Cologne,Germany
www.breker.com

Zu den Fortschritten zählte auch, daß man sich der Notwendigkeit der Zahnpflege und Vorsorge bewußter wurde. Zahnbürsten wurden verbessert und Zahnpasta in Porzellanschalen kam auf den Markt.

Stuhl 1880
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Diese Einrichtung aus der Zeit um 1900  stellte einen frühen Höhepunkt in der Entwicklung der Behandlungseinheiten dar.
Die Armstützen sind mit Löwenköpfen verziert und  vielleicht sollen diese den entsprechenden Mut auf die Patienten übertragen ?

© 2006 by AUCTION TEAM BREKER,Cologne, Germany
www.breker.com

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Eines der wenigen authentischen Fotos von Doc, im Alter von 20 Jahren bei seinem Examen als Zahnarzt Quelle:(wikipedia)

Einer der ‘berühmtesten’ Zahnärzte des 19.Jh. in Amerika war Dr.John Henry ‘Doc’ Holliday (1852 - 8.11.1887). Nach einer 2jährigen Ausbildung eröffnete er eine Praxis in Dallas, die er aber bereits nach kurzer Zeit wieder schließen mußte, da er an Tuberkulose, damals noch unheilbar, erkrankt war. Noch zweimal machte er den Versuch in anderen Orten zu praktizieren, gab aber immer wieder schnell auf, obwohl er nach Aussagen von Zeitzeugen ein guter Zahnarzt war und er selbst diesen Beruf sehr liebte.
 In den verbleibenden Lebensjahren verdiente er sein Geld mit Glücksspiel, indem er zu einem der größten Spieler in Arizona wurde. Als Folge dieser Tätigkeit wurde er in zahlreiche Duelle verwickelt und hat ca 17-30 Männer  (die Zahlen differieren) erschossen, ohne je dafür angeklagt oder verurteilt worden zu sein. Er war ausserdem mit den Brüdern Earp an der bekanntesten Schiesserei der Zeit, 1881 am O.K.Corral in Tombstone beteiligt. Sie ist bis heute in unzähligen Büchern und Filmen, zuletzt in ‘Wyatt Earp’ mit Kevin Costner und Dennis Quaid als Doc Holliday, behandelt worden.
Zu seinem eigenen Erstaunen ist ‘Doc’Holliday an der Schwindsucht in seinem Bett verstorben und nicht, wie er wohl selbst befürchtet hatte, in einem der vielen Pistolengefechte, an denen er in seinem kurzen Leben teilnahm. Dies ist in kurzer
Version eine Zusammenfassung des Lebens eines wirklich sehr ungewöhnlichen Zahnarztes.

Um auf sich aufmerksam zu machen, wurde die Werbung entdeckt. Denn durch die neuen Methoden bekamen auch die weniger Reichen endlich die Möglichkeit, sich von Zahnärzten behandeln zu lassen.
 Die Zahnheilkunde spezialisierte sich weiter und trennte sich von den Chirurgen. Die Ausbildung wurde  durch eine Lehre bei einem anderen Zahnarzt, den sogenannten ‘Dentisten’ abgeleistet. Aber auch die Ausbildung an den Universitäten etablierte sich. In Deutschland wurden die beiden Berufsbilder erst Anfang der 50er Jahre des 20.Jahrhunderts vereinigt und als ausschließlicher Behandler der Zahnarzt mit Universitätsausbildung zugelassen.

ölgemälde henriette hirschfeld-tiburtius 300-50 klein

Auch die Frauen eroberten sich diesen Beruf. Bereits im 18.Jahrhundert gab es erste Behandlerinnen, die meistens bei ihren Männern gelernt hatten. Gegen 1870 nahm in Deutschland die erste Frau mit Universitätsabschluß die Arbeit auf,  Dr.Henriette Hirschfeld-Tiburtius (1834-1911) . Das Studium konnte sie damals aber nur in den USA abschließen. In Deutschland wurden die ersten Frauen erst Anfang des 20.Jahrhunderts zur Universität zugelassen. Mittlerweile sind über  60% der Studenten der Zahnmedizin Frauen..

 Dr.Henriette Hirschfeld-Tiburtius
©
daz veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung der DAZ

Auf der folgenden Seite sehen Sie  Werbung rund um den Zahn, aus früheren und heutigen Zeiten

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